Kommunikationstheorien für Sprecher Ausbildungen - Sprecher Akademie Europa

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Kommunikationstheorien & Sprechen

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 1. Sender-Empfänger-Modell (Shannon-Weaver-Modell)
     
  • Dieses Modell, entwickelt von Claude Shannon und Warren Weaver, beschreibt die Kommunikation als einen linearen Prozess, bei dem ein Sender eine Nachricht kodiert, diese über einen Kanal sendet und der Empfänger die Nachricht dekodiert.
  • Das Modell betont die Bedeutung des Kanals und identifiziert potenzielle Störungen ("Rauschen"), die die Übertragung der Nachricht beeinträchtigen können.
  • Dieses Modell ist nützlich für die Analyse technischer Kommunikationsprozesse, hat jedoch Einschränkungen, da es die Interaktivität und Rückkopplung in menschlicher Kommunikation nicht ausreichend berücksichtigt.

2. Zwei-Stufen-Fluss der Kommunikation (Lazarsfeld und Katz)
     
  • Diese Theorie schlägt vor, dass Massenmedien nicht direkt die breite Öffentlichkeit beeinflussen,  sondern durch "Meinungsführer", die die Medieninformationen zuerst empfangen und interpretieren und dann an ihre sozialen Netzwerke weitergeben.
  • Es betont die Rolle sozialer Beziehungen und persönlicher Netzwerke in der Vermittlung von Informationen und Meinungen.

3. Watzlawicks Axiome der Kommunikation

    Paul Watzlawick und seine Kollegen formulierten fünf Axiome der menschlichen Kommunikation:
     
    1. Man kann "nicht nicht" kommunizieren: Jedes Verhalten ist eine Form der Kommunikation.  
    2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt: Die Art und Weise, wie etwas gesagt wird, beeinflusst die Beziehung zwischen den Kommunizierenden.  
    3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung: Jede Kommunikation ist Teil eines zirkulären Prozesses von Aktion und Reaktion.  
    4. Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten: Worte (digital) und  Körpersprache (analog) spielen beide eine Rolle.  
    5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär: Die Interaktion kann auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit basieren.

4. Uses and Gratifications Theory (Nutzungs- und Belohnungstheorie)
     
  • Diese Theorie untersucht, warum Menschen bestimmte Medien nutzen und welche Bedürfnisse sie damit befriedigen möchten.
  • Sie geht davon aus, dass Menschen aktiv Medien auswählen, um spezifische Bedürfnisse wie Unterhaltung, Information, soziale Interaktion oder Identitätsbildung zu erfüllen.
  • Sie betont die aktive Rolle der Mediennutzer und die unterschiedlichen Funktionen, die Medien in  verschiedenen Kontexten erfüllen können.

5. Spiral of Silence (Elisabeth Noelle-Neumann)
  • Diese Theorie besagt, dass Menschen ihre Meinungen und Ansichten tendenziell zurückhalten, wenn sie das Gefühl haben, in der Minderheit zu sein oder befürchten, sozial isoliert zu werden.
  • Massenmedien spielen eine Rolle, indem sie die "öffentliche Meinung" definieren und somit beeinflussen, welche Ansichten als akzeptabel oder inakzeptabel gelten.

6. Symbolischer Interaktionismus
     
  • Diese Theorie betont die Rolle von Sprache und Symbolen in der menschlichen Kommunikation.
  • Kommunikation wird als ein fortlaufender Prozess von Bedeutungszuweisungen und Interpretationen betrachtet, bei dem Menschen durch die Interaktion mit anderen ihre Realität konstruieren.
  • Soziale Strukturen und Beziehungen werden durch die Bedeutungen geformt, die Menschen ihren Handlungen und Interaktionen zuschreiben.

7. Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun (Vier-Seiten-Modell)
     Schulz von Thun entwickelte  ein Modell, das besagt, dass jede Nachricht vier Seiten hat:
        
    1. Sachinhalt (Information)  
    2. Selbstoffenbarung (Was der Sender über sich selbst preisgibt)  
    3. Beziehungsebene (Wie der Sender zum Empfänger steht)  
    4. Appell (Was der Sender vom  Empfänger möchte)
       
    Das Modell hilft, Missverständnisse zu erklären, die auftreten können, wenn Sender und Empfänger unterschiedliche Schwerpunkte auf die vier Seiten einer Nachricht legen.

8. Cultural Studies (Stuart Hall)
     
    Diese Theorie betont, dass Kommunikation stark von kulturellen Kontexten und Machtstrukturen beeinflusst wird.
    Hall unterscheidet zwischen der "Kodierung" und "Dekodierung" von Medieninhalten: Medien produzieren Nachrichten, die kulturell kodiert sind, während
    die Rezipienten diese Nachrichten basierend auf ihren kulturellen Kontexten  dekodieren und interpretieren.
 
9. Agenda-Setting-Theorie (McCombs und Shaw)
     
    Diese Theorie besagt, dass die Medien die Themen festlegen, über die die Öffentlichkeit nachdenkt, indem sie bestimmte Themen hervorheben und andere vernachlässigen.
    Sie untersucht, wie Massenmedien die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen, ohne  notwendigerweise die Meinungen der Menschen direkt zu ändern.

10. Theorie der Performativität (Judith Butler)

    Diese Theorie betrachtet  Sprache und Kommunikation als eine Art von Handlung, die soziale Realitäten schafft.
    Butler argumentiert, dass Identitäten (z.B. Geschlecht) nicht einfach biologisch gegeben sind, sondern durch sprachliche und performative Akte in sozialen Interaktionen hergestellt werden.
Diese Theorien bieten unterschiedliche Perspektiven und Werkzeuge zur Analyse und zum Verständnis der komplexen Prozesse menschlicher Kommunikation. Jede Theorie hat ihre Stärken und Schwächen und eignet sich besser für bestimmte Kontexte als andere.
 
 
 
Die oben genannten Kommunikationstheorien sind sicherlich wissenswert, bieten jedoch keine direkten Hilfestellungen, Anweisungen oder Anleitungen für den praktischen Nutzen – geschweige denn, was Sie als Sprecherin konkret davon anwenden könnten.

Letztlich bleiben es wertvolle Theorien: Merken Sie sich die wichtigen Namen der Mindmaker für Ihre Karriere als Sprecherin.

Zum Glück gibt es uns – die Sprecher Akademie. Wir verbinden diese Theorien mit praktischen Anwendungen, die Ihnen echten Mehrwert bieten.
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